Er ist ein wasserlebendes Raub-Säugetier mit einem vier Meter langem, schlangengleichen Körper, der mit einem braun-gelb gescheckten Fell bedeckt ist, das in der Beschaffenheit dem der Otter ähnelt. Der Bart, die Mähne, die sich über den ganzen Körper hinzieht, und die Schwanzspitze sind orangebraun. Das auffallendste Körpermerkmal sind die 30 cm langen oberen Eckzähne, die an den Seiten des Unterkiefers vorbeiragen, der an diesen Stellen eine Einbuchtung aufweist. Sie dienen zum Herausreißen großer Fleischstücke aus dem Beutetier. Der Seedrachen hat zwei Ohren seitlich am Kopf mit langen Haarbüschelspitzen. Die schlitzförmigen Augen sind gelblich gefärbt. Seitlich am Körper befinden sich nahe am Kopf und weiter hinten am Körper zwei Paare von roten Flossen mit schwarzen hornartigen Verstrebungen. Er ist in der Lage, 30 Minuten zu tauchen, muß aber immer wieder die Wasseroberfläche aufsuchen. In Ruhephasen treibt er gerne an der Wasseroberfläche, wobei fast nur die Nüstern über dem Wasser liegen. Es kommt auch vor, daß er in flacherem Gewässer den Kopf auf einen Stein oder an das Ufer legt, während der restliche Körper sich weiter im Wasser befindet. Er ist auch in der Lage, Strecken von bis zu einem Kilometer auf Land zurückzulegen, wo er sich aber sichtlich unwohl fühlt, da er dort bei weitem nicht so wehrhaft ist wie in seinem Element. Trotzdem gibt es nichts Dümmeres für einen leichtsinnigen Landräuber, einen über Land wandernden Seedrachen anzugreifen!
Im Wasser aber ist der Seedrache im perfekten Element. Seine schlangengleichen, vorwärtspeitschenden Körperbewegungen bringen ihn zusammen mit der Unterstützung durch die Flossen auf beachtliche 50 km/h. Er greift ohne zu zögern weitaus größere Fische an. Da er täglich das Hälfte seines Körpergewichts an Nahrung benötigt, ist er die meiste Zeit auf Jagd.
Sein normaler Lebensraum sind Felsküsten bis zu 10 km ins Meer hinein. Es gibt 1-2 Unterarten, die zeitweilig auch in Süßwassergebiete eindringen, d.h. große Flußbette hinaufwandern. An manchen Orten sind sie durchaus eine Gefahr für badende Menschen, da sie sehr aggressiv und fast immer auf Beutesuche sind. Da der Seedrache aber zunehmend seltener wird, werden bereits Schutzmaßnahmen eingeleitet. Seine Population schätzt man heute auf ca. 8.000 Tiere, die sich an den Küsten von Rastonia, Xyrix, Oral und Quull verteilen.
Das Weibchen, daß etwas kürzer ist als das Männchen, bekommt nach einer Tragzeit von 120-140 Tagen alle zwei Jahre 2-3 Junge, die es unter Wasser in einem Abstand von ca. einer Stunde zur Welt bringt und das Junge jeweils in den ersten Minuten an die Wasseroberfläche hebt, so daß das Junge atmen kann. Nach wenigen Minuten ist es in der Lage, der Mutter schwimmend zu folgen. Diese Phase ist sehr gefährlich für die Jungen, weshalb die Mutter in der Gebärphase äußerst aggressiv ist. Sie kann jedoch die Geburt eines Jungen willentlich verzögern und einen geeigneteren Augenblick abwarten. Die Jungen folgen ihr, bis sie etwa 3 Wochen alt sind, und werden von Anfang an bereits zusätzlich zur Muttermilch mit Fleisch gefüttert, währenddessen sie sehr schnell wachsen und an Gewicht zunehmen. Dann ziehen sie ihre eigenen Wege und haben nach ca. einem Jahr ihr Normalgewicht von 150 kg erreicht. Sie sind einzelgängerische Räuber und greifen sich zum Teil gegenseitig an, wenn sie sich treffen. Sie haben Reviere von einer Küstenlänge von ca. 3-4 km, wobei sich die Reviere von Weibchen und Männchen überschneiden, da Weibchen wesentlich größere Reviere besitzen und mehrere "Männchen-Reviere" in sich vereinigen.Die Geschlechtsreife erreichen sie mit 11 Monaten. Zur Paarungszeit im Frühling werden die Männchen durch Duftstoffe des Weibchens angelockt und fechten zunächst kurze Scheingefechte aus, die aber nie sehr ernst werden. Schnell entscheidet sich, wer sich mit dem Weibchen paaren darf, was das Weibchen aber nicht daran hindert, sich später auch noch von anderen Mitbewerbern paaren zu lassen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß das erste Männchen schließlich die Befruchtung bewirkt.
Das Gesamtalter beträgt maximal 30 Jahre, eher aber 20.