Der Flughase ist ein Säuger, der mit der Fledermaus auf der Erde das einzige wirklich fliegende Säugetier ist. Die Knochen sind innen hohl mit dünnen Wänden und damit sehr leicht und zerbrechlich. Nur das Brustbein ist stabiler gebaut, um die großen Flugmuskeln zu fassen. Die stämmigen Beine eigenen sich auch gut zum Laufen, wobei der Flughase nur kurz anläuft, um sich in die Luft zu schwingen. Dann aber sind die Beinmuskeln erschöpft. Manchmal kombiniert der Flughase seine Fortbewegung am Boden durch weite, mittels Flügelschläge gestreckte Sprünge, bei denen die Beine nicht sonderlich beansprucht werden. Dabei arbeiten Füße und Flügel in einer einzigartigen Kombination zusammen, so daß eine fließende, springende Bewegung entsteht, die das Tier sehr schnell flach über das Land gewegt, z.B. wenn es ein Tier, daß es nicht beim ersten Angriff ergreifen konnte, verfolgt.
Der Kopf ist klobig und massiv. Das Gebiß ist stark und hat nichts mit dem eines Hasen gemein, da der Flughase nur fleischliche Nahrung zu sich nimmt. Der Name hat das Tier nur durch seine langen Hasenohren bekommen. Der kurze Schwanz dient der Steuerung in der Luft.
Der Flughase hat außergewöhnlich gute Augen und Ohren.
Die großen, innen rosa bis rot und außen blau gefärbten Flügel ragen in die Höhe wie bei einem Fabeltier, und sie bestehen aus modifizierten Haaren, die in etwa an Federn erinnern, aber doch eine andere Form haben. Sie sind fächerförmig ineinander verzahnt und bilden auch hier eine luftabweisende Schicht, die nachgiebig genug ist, um damit fliegen zu können. Fliegend jagt der Flughase auch, indem er sich raubvogelgleich durch Warmluft in die Höhe schraubt. Erspäht er eine Beute, so behält er sie im Auge, während er niederschwebt. Schließlich lenkt er zur Seite ab und "pirscht" sich ganz flach am Boden an die Beute heran. Der Flug ist ähnlich wie bei Eulen durch einen speziellen Aufbau der Flügelränder nahezu lautlos. Erreicht der Flughase das Beutetier, läßt er sich ganz darauf fallen und verbeißt sich mit dem staren Gebiß im Hals, den er mit einem starken Ruck bricht. Gelingt ihm dies nicht auf Anhieb und wehrt sich das Beutetier, läßt er zunächst davon ab, da bei zu starken Kämpfen die empfindlichen Knochen leiden könnten. Entweder startet der Flughase einen erneuten Angriff, wenn das Tier flieht oder geschwächt ist, oder aber es trollt sich und sucht sich eine weniger wehrhafte Beute.
Das Aufzuchtverhalten ist für ein Raubsäuger ebenfalls sehr ungewöhnlich: der Flughase baut entsprechend seiner Anatomie Nester mit einem Meter Durchmesser in 30-40 m Höhe auf Bäumen. Nach einer Tragzeit von ca. 55 Tagen gebärt der Flughase 3-4 Junge. Die Jungen, die "Nesthocker" sind, werden bis zum Alter von 6 Wochen im Nest mit Mäusen und anderen Kleintieren gefüttert, die die Eltern zunächst vorverdaut hervorwürgen und später im ganzen Zustand bringen. Dann sind die Jungtiere flügge und werden von den Alttieren aus dem Nest gestoßen. In den meisten Fällen können die Jungtiere auch sofort fliegen, und selbst wenn wie es noch nicht können, mindert ihr Flattern den Sturz, doch es gibt Fälle, wo einzelne, in der Entwicklung zurückgebliebene Tiere dabei zu Tode stürzten. So wird bereits hier eine gewisse "Vorauslese" betrieben.
Nach etwa weiteren 2-3 Wochen, in denen die Jungtiere noch in der Nähe des Nestes bleiben, teilweise noch gefüttert werden und in die Kunst des Jagens eingewiesen werden, verlassen sie die Eltern und suchen sich ein eigenes Revier. Die Größe des Reviers beträgt ca. 80-100 km².
Die Geschlechtsreife erfolgt im Alter von 1,5 Jahren. Einem ausgiebigen Balzspiel, bei dem auch komplizierte Flugmanöver, aber auch Futterbetteln und Spielverhalten am Boden zählen, folgt schließlich die Paarung, die am Boden, meist im Schutz eines Gebüsches, vollzogen wird, da im Moment der Paarung beide Tiere etwa 10 Minuten bewegungsunfähig sind. Die beiden Tiere bleiben oft ein Leben lang zusammen, aber in jedem Fall mehrere Jahre. Nestbau und Aufzucht gemeinsam vollzogen.
Der Flughase wird etwa 20-30 Jahre alt, ca. 8 kg schwer, 50 cm lang, 20-30 cm hoch. Die Flügel haben eine Länge von 45 cm und eine Spannweite von 1,2 Meter.
Der Lebensraum sind Mischwälder und Wiesen, also offenes Gelände mit Baumgruppen. Der Flughase kommt vor allem in Ytugosien vor, vereinzelt sieht man ihn in Xyrix und Quull, wo er teilweise eingeführt wurde und dann sich in der Natur vermehrte. Sein Ursprung liegt aber in Ytugosien. In Oral dagegen, wo er von den Nachbarländern kommend teilweise auch auftaucht, ist er von der sehr abergläubischen Urbevölkerung als Unglückstier gefürchtet und gehaßt und überlebt deshalb dort nie lange. Es gibt sogar offizielle amtliche Aufforderungen mancher Stadtvorsitzender, die eine Prämie für die Flügel des Flughasen aussetzen. Darum geht von dort auch die Gefahr der Wilderei in anderen Ländern aus, was wiederholt zu Streitereien zwischen den Staaten führt.
In Ytugosien dagegen ist die Population stabil bei ca. 400.000 Tieren, strenge Schutzmaßnahmen gehen gegen Wilderer aus Oral vor. Der Flughase ist das Nationaltier von Ytugosien.