Der Entenhund oder Schannaja

Entenhund, Schannaja

Er ist ein ca. einen Meter langes Säugetier mit hellbraunem bis ockerfarbenem wasserabweisendem Fell. Es hat einen hundeartigen, etwas gedrungenen Körper mit etwas zu dünn geratenen kurzen Beinen, die in dicken, tatzenartigen Pfoten mit Schwimmhautansätzen enden, und einem großen, kugelförmigen Kopf. Das außergewöhnliche ist der lange brauen Hornschnabel, der im Gegensatz zum Schnabeltier nicht weich, sondern hart und unnachgiebig ist. Der vordere Teil des Gebisses im Oberkiefer ragt sichtbar über den unteren Schnabelteil, der ein Stück kleiner ist als der Oberschnabel. Am Kopf besitzt er er einen rötlichbraunen Haarschopf, der stets wuschelig absteht, im Gegensatz zum recht kurzen, flach anliegenen Körperfell. An der Brust hat er einen weißen Latz. Am Ende des ca. 50 cm langen Schwanzes befindet sich ein weiteres Kuriosum, eine knöcherne, mit Stacheln gespickte Keule. Sie dient zur Verteidigung und wird auch bei der Vertreibung von Nebenbuhlern in der Paarungszeit eingesetzt. Die Augen stechen mit ihrer hellblauen Farbe sehr heraus.

Seine bevorzugte Nahrung besteht aus Wassertierchen und kleinen Krebsen, Silberfischchen und kleineren Fischen, aber er verschmäht auch pflanzliche Kost nicht, vor allem weichere Unterwasserpflanzen. Dies bedingt seinen Lebensraum: er ist in Sumpfgebieten und in Teichnähe zu finden, wo die Weibchen Reviere von 2-3 km² bewohnen, die sie mit einer Drüse am Schabelrand markiert. Es baut ein Nest aus Zweigen und Moos in Ufernähe, wo es einmal im Jahr nach einer Tragzeit von ca 70 Tagen 2-3 Junge gebärt. Es zieht die Jungen, die schon von Geburt an aktiv sind, die ersten Tage bis Wochen mit Milch auf, dann gehen die Jungen zum ersten Mal mit auf Futtersuche und werden dann innerhalb kurzer Zeit selbstständig, so daß sie nach etwa einem Monat bereits allein überleben könnten. Trotzdem bilden sie mit der Mutter und evtl. dem Nachwuchs aus dem Jahr vorher ein kleines Familien-Rudel, dem allerdings der Vater fehlt, weil dieser aufgrund von aufbrechenden Aggressionen dem Nachwuchs gegenüber von der Mutter frühzeitig vor der Geburt vertrieben wird. Nach etwa anderthalb Jahren schließlich verlassen die Jungtiere die Mutter, zum Teil, weil sie bereits Anzeichen von Aggressionen gegen den jüngeren Jahrgang zeigen, vor allem die männlichen Jungtiere.

Nach 3 Jahren werden die Tiere geschlechtsreif, und die Männchen, die revierlos durch die Gebiete der Weibchen streifen, werden von den heiseren Rufen der Weibchen, die über die weiten Sumpfflächen besonders gut zu hören sind, angelockt. Wie bereits erwähnt, kämpfen oft mehrere Männchen um die Gunst eines Weibchens, wobei es häufig sehr aggressiv zugeht. Vor allem die Stachelkeule, sonst nur zur Verteidigung eingesetzt, kann dem Rivalen oft sehr ernste Verletzungen zufügen. Die Bewegungsweise der Männchen beim Kampf ist sehr eigenwillig und trotz der Ernsthaftigkeit der Lage für Beobachter oft sehr amüsant, da es verständlicherweise nicht leicht ist, mit dem Schwanz nach dem Gegner zu schlagen. Sprünge von 1,5-2 m Höhe sind keine Seltenheit, wobei die Keule am Schwanz zwischen den Hinterbeinen hindurch nach dem Gegner schlägt. Auch Drehbewegungen am Boden sind häufig zu beobachten, ähnlich der, die eine Katze ausführt, wenn sie ihren eigenen Schwanz fangen will.

Steht ein Männchen fest, darf es sich mit dem Weibchen paaren, allerdings erst nach etwa einer Woche Werbungsverhalten, währenddessen das Männchen keine Minute von der Seite des Weibchens weicht, von Zeit zu Zeit Futter anbietet, selbst fast nichts frißt und dabei oft gefährlich abmagert und geschwächt wird. Interessanterweise hält das Weibchen zu dem einmal feststehenden Männchen, da es häufig vorkommt, daß ein anderes ausgeruhtes Männchen versucht, das geschwächte zu verdrängen. Doch in einem solchen Fall gelingt es meist dem Weibchen, den Eindringling zu vertreiben.

Nach der Paarung bleiben die beiden Tiere zunächst zusammen und errichten gemeinsam das muldenförmige Nest. Kurz vor der Geburt jedoch vertreibt das Weibchen das Männchen und bringt die Jungen allein zur Welt.

Entenhunde werden etwa 25 Jahre alt. Sie sind vor allem in den südlichen Sumpfgebieten von Zettporko verbreitet, aber auch (etwas seltener) in den südlicheren Gebieten von Sawjotenien. Ihre Population beträgt ca. 20.000 Tiere.




Zum Entwurf:
Die oben abgebildete Grafik ist eine Neufassung eines recht alten Entwurfes:
Entenhund

In Zukunft werden jetzt auch einige weitere alte Zeichnungen erneuert. (01.05.2003)


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