Der ohne Schwanz ca. 20cm lange, schlanke Nager trägt seinen Namen eigentlich zu Unrecht, denn er ist kein Raubtier wie der irdische Marder. Er lebt ausschließlich in Gebieten, in denen die Jaalp-Schote wächst, und hält sich auch meist in den dichten Sträuchern auf, wo er behende zwischen den Ästen turnt und Insekten nachstellt, die neben der Jaalp-Schote zu seiner Nahrungsgrundlage zählen. Der ebenfalls ca. 20cm lange Schwanz dient hierbei oft als fünftes Gliedmaß.
Der Ijukaar ist das einzige Säugetier, daß in der Lage ist, die überaus scharfen Jaalp-Schoten nahrungstechnisch zu vewerten. Dazu werden die Schoten als Ganzes geschluckt, damit die Schleimhäute des Rachenraumes nicht angegriffen werden. Sein angepasster Magen-Darmtrakt isoliert die scharfen Bestandteile der Schoten und speichert diese in einer speziellen Drüse in den Kinnbacken. Dort wird es mit weiteren Sekreten angereichert und kann in einem Fall der Bedrohung durch Fressfeinde (wovon der Jaalp-Marder einige hat) durch eine Öffnung hinter den Mundwinkel sehr zielgenau in Richtung der Augen des Feindes gespritzt werden. Das Sekret ist ebenfalls sehr scharf und reizt die Augen und Schleimhäute extrem und wirkungsvoll, so daß damit meist die Feinde in die Flucht geschlagen werden können.
Der Ijukaar hat ein intensiv rostrotes Fell, am Bauch etwas heller als am Rücken. Sein Körper ist sehr schlank, seine Gliedmaßen und sein Hals lang und dünn, so daß er optimal an die Fortbewegung durch dichtes Zweiggewirr angepaßt ist, ebenso die breiten, fünffingrigen Pfoten, die mit scharfen Krallen versehen sind.
Die Sinne sind alle gut ausgebildet. Die spitz in einem Haarbüschel auslaufenden Ohren fangen jedes feine Geräusch auf, die flinken kleinen Augen können auch im Licht-Schatten-Gewirr zwischen den Zweigen jede Bewegung wahrnehmen, und die schmale Nase zuckt permanent auf der Suche nach Witterungen von Freßfeinden.
Der Jaalp-Marder lebt in losen Zweier-Gemeinschaften, die jeweils 1-2 Jahre lang andauern. Es gibt keine ausgeprägte Brautwerbung. Wird ein Weibchen zum ersten Mal mit ca. 9 Monaten läufig, findet sich schnell ein Männchen, daß sich an seine Seite gesellt. Dabei ist man nicht sehr wählerisch. Nach kurzem Paarungsakt beginnt das Weibchen und das Männchen, aus Zweigen, Moosen und eigenen Haaren ein Nest zwischen die Äste zu bauen. Die kugelige Konstruktion wird am Ende ca. 20cm groß und hat nur einen schmalen runden Eingang.
Die Tragzeit des Jaalp-Marders beträgt etwa 38 Tage, dann wirft er in der Regel 2-3 Junge. Das Weibchen bleibt in der nachfolgenden Zeit stets im Nest, während das Männchen Futter herbeischafft und auch das Nest vor eventuellen Störenfrieden verteidigt (wobei das Weibchen durchaus auch aus dem Nest heraus wehrhaft ihre Spritzdrüse einsetzen kann).
Die erst nackten, blinden Jungen bekommen nach wenigen Tagen ihr erstes flauschiges, noch graues Fell, die Augen öffnen sich nach ca. 10 Tagen. Die Mutter säugt sie noch etwa einen Monat lang, doch bereits nach 20 Tagen sind die Jungen so agil, daß sie ihre ersten Ausflüge auf die nächsten Äste unternehmen. Bei jedem Geräusch huschen sie jedoch noch erschrocken in den sicheren Bau zurück.
Da die Muttermilch bereits eine gewisse Konzentration der Jaalp-Schoten beinhaltet, werden die Jungen schon früh an die spätere Nahrung gewöhnt. Mit 30-40 Tagen beginnen sie, noch junge Schoten, aber auch unvorsichtige Insekten zu fressen, und beginnen damit auch ihren Fellwechsel, der nach einigen Tagen vollendet ist, womit sie ihre entgültige rostrote Färbung erhalten haben.
Nach etwa 3 Monaten verlassen die Jungen, die bis dahin von anfänglich 7-8cm auf 15-17cm gewachsen sind, die Eltern und streifen nomadisch durch die nähere Umgebung. Meist entfernen sich die Tiere nie weit von ihrem ursprünglichen Geburtsort. Ist ein Gebiet allerdings schon dicht von Jaalp-Mardern bewohnt, kommt es irgendwann doch zu zu beengten Verhältnissen. Wächst die Population über ca. 1000 Tiere pro Hektar (was 1 Tier auf ca. 10m² bedeutet), bleiben Streitereien nicht aus, die sich in immer häufiger werdenden kleinen Beißereien auswirkt. Das ist der Moment, an dem Jaalp-Marder aufbrechen, um neue Territorien zu erschließen. Dabei legen sie Strecken von bis zu 10km zurück, je nachdem, wie bald sie wieder auf geeignete Biotope stossen.
Die Elterntiere bleiben nach dem Verlassen der Jungtiere meist noch 1-2 Jahre zusammen und ziehen in diesem Zeitraum in der Regel noch 2 weitere Würfe groß. Danach wechseln sie die Partner, wobei sie durchaus die etwas weitere Umgebung durchstreifen.
Der Ijukaar kann in freier Wildbahn bis zu 3 Jahre alt werden. Er kommt überall vor, wo die Jaalp-Schote wächst, also in ganz Jhunjhunu. Zwar gelangt er immer wieder in Frachtschiffen, die die Jaalpschoten in alle Welt verschiffen, in andere Länder, doch überlebt er dort ohne seine durch die Nahrung gewonnene Verteidigungsmethode nie lange. Nur in Viltonesien gelangte er in einige der dort ebenfalls an einigen Stellen vorhandenen Jaalp-Schoten-Plantagen und bildete dort eine kleine Population von mehreren Hundert Tieren.