Das Kymgyt, Trimetazoum oder Dreibeiniger Stelzkopf


Das Kymgyt, Trimetazoum oder Dreibeiniger Stelzkopf


Das Trimetazoum ist ein Tier mit außergewöhnlichen Eigenschaften und läßt sich nicht in das irdische zoologische System einordnen. Die Klasse der Dreizähligen sind die einzigen dreizähligen Tiere, die bekannt sind, die Klasse umfaßt drei Arten: das oben genannte Kymgyt oder Dreibeiniger Stelzkopf, das das einzige Tier der Ordnung der Dreibeiner i.w.S. ist, außerdem besteht eine zweite Ordnung, die der kleineren Tripoden, deren zwei Arten später noch genauer beschrieben werden.

Die drei langen Beine des Kymgyts sind aus hartem Chitin, und auch die Kniegelenke besitzen eine ähnliche Anatomie wie die von Insekten. Die Füße gleichen flachen Platten, die aber durch eine noch nicht bis ins letzte Detail erforschte Molekularstrukturänderung einmal weich und biegsam und später hart wie Stahl sein können. Sein Knie bietet außerdem Platz für das Hör- bzw. "Seh"-Organ: eine Radarschüssel, die auch selbst Ultraschalltöne erzeugen kann und aus dem zurückkehrenden Echo die Umwelt dreidimensional erfassen kann. Doch zusätzlich empfängt dieses Organ auch gewöhnliche Schallwellen.

Die Länge der Schienbeins beträgt max. 55 cm, die Länge der "Oberschenkel" max. 60 cm. Am Schienbein befindet sich je ein Greiforgan in Form einer tentakelartigen "Hand" ohne Knochen oder Knorpel, vielleicht vergleichbar mit den Armen der irdischen Kraken, die von Sehnen und Muskeln durchzogen sind, die außerordentlich starke Kräfte besitzen. Sie erreichen eine Länge von max. 38 cm, was dem schlaffen Zustand entspricht, da die Arme gedehnt werden können. Sie enden in drei dünne "Finger", die wiederum in kleine Haftkuppen enden.

Der Körper ist eine runde, flachgedrückte Kugel mit tiefen Runzeln und Gräben und ähnelt optisch der Oberflächenstruktur eines menschlichen Gehirns. Die Beine ragen seitlich aus dem Körper heraus. Die Eigenart des Dreibeinigen Stelzkopfes besteht darin, daß sich sein 40 cm breiter Körper dicht über dem Boden federnd befindet, während die Beine erst nach oben ragen, dann mit dem Kniegelenk nach unten knicken, so daß der Stelzkopf der äußeren Erscheinung eines Weberknechtes ähnelt.

An der Unterseite des Körpers befindet sich ein ausfahrbarer Rüssel, der zur Nahrungsaufnahme dient, indem der Kymgyt erst mit zwei federbüschelartigen Tastorganen neben dem Rüssel Nahrung ausfindig macht und dann diese mit dem Rüssel regelrecht aufsaugt. Der Stelzkopf besitzt zwei Mägen, in denen die Nahrung, die ohne vorherige Zerkleinerung direkt durch den Rüssel hineingelangen, durch starke Säuren zersetzt werden. Abfallstoffe werden dann durch eine Öffnung in den Fußplatten ausgeschieden.

Das Tier ist außerordentlich intelligent, in einer irdischen Skala wäre er noch über dem Schimpansen einzuordnen. Sein Gehirn hat ein Volumen von 1530 cm³ und sitzt im Mittelpunkt des Körpers.

Die Nahrung besteht nur aus Dingen, die am Boden herumliegen: Moose und faszinierenderweise auch Mineralien. Man könnte so weit gehen und sagen, der Dreibeinige Stelzkopf ernährt sich von Steinen, die er zersetzt und die Mineralien extrahiert. Zusätzlich nimmt er auch Wasser auf, jedoch nicht durch seinen Rüssel, sondern durch Osmose durch die runzlige, porenübersäte Haut. Zu diesem Zweck stelzt er in flaches Wasser, so daß sein Körper ganz unter Wasser taucht. So harrt er oft bis zu 30 Minuten aus, denn seine Atmungsorgane sind an einem etwa 30 cm langen Schlauch befestigt, der durch eine luftgefüllte Blase an der Wasseroberfläche schwimmt. Dieser Schlauch ist normalerweise in eine tiefe Runzel an der Körperoberseite eingebettet. Um die nötige Energie zu bekommen, nimmt er ca. 8 Stunden am Tag Moose und Flechten auf, die er mit den Tentakelarmen zunächst zerkleinert und dann aufsaugt.

Die Verteidigung kann auf zwei Arten erfolgen: die passive Verteidigung, indem der Stelzkopf sich emporstemmt, so daß der Körper etwa 1,2 m über dem Boden schwebt und kleinere Räuber sich nur an den harten Beinen die Zähne ausbeißen, und die aktive Verteidigung durch die Tentakelarme, die meist den Angreifer umschlingen und würgen, jedoch selten töten, sondern nur in die Flucht treiben.

Die Befruchtung erfolgt über die Hände. In der Mitte der drei Finger befindet sich eine Öffnung, die zu normalen Zeiten geschlossen ist. Diese Öffnung ist bei beiden Geschlechtern vorhanden. Die beiden Öffnungen von Männchen und Weibchen werden bei der Paarung aneinandergelegt, die Finger umschließen sich. Während die Samenflüssigkeit vom Männchen zum Weibchen fließt, stimmen die beiden einen Art Gesang an, der aus einem Summen entsteht und gegen Ende zu einem hohen lauten Ton anschwillt, der noch ca. eine Minute nach der Lösung der Hände angehalten wird.

Die Tragzeit der Jungen, die bei der Geburt noch weiche Beine beistzen, beträgt 40 Tage, die Beine verhärten sich innerhalb weniger Minuten nach der Geburt, das Junge ist nach zwei Stunden schon selbstständig. Die Geschlechtsreife erlangt das Tier mit einem halben Jahr, die Anzahl Jungen bei einem Wurf beträgt meist drei, selten zwei, aber niemals vier, was mit ihrer Dreizähligkeit zusammenhängt. Ein Weibchen kann nämlich von drei Männchen gleichzeitig befruchtet werden, was auch meist geschieht. Seltener bemühen sich nur zwei Männchen um sie. Die Weibchen unterliegen einer Brunftzeit, die alle drei Monate einsetzt, die Männchen sind immer zur Kopulation fähig. Die Jungen werden nach der Geburt in keinster Weise gefüttert, nur beschätzt und unterwiesen, die Nahrung nehmen sie von Anfang an alleine ein. Die Eltern-Kind-Beziehung ist sehr ausgeprägt. Obwohl nach zwei Stunden schon selbstständig, bleiben die Jungen noch bis ins zwanzigste Lebensjahr in reger Verbindung mit den Eltern, oft auch ihr ganzes Leben lang.

Die Geschlechter kann man kaum auseinanderhalten, der einzige äußere Unterschied besteht darin, daß der Körper des Weibchens aufgrund ihrer Aufgaben als Mutter größer, d.h. etwas höher und damit kugelfömiger, also weniger flachgedrückt.

Die Verständigung erfolgt über das Organ am Knie, daß auch die Ultraschalltöne erzeugt. Die Laute bestehen aus verschiedenen Pfeiftönen mit 13.000-40.000 Hz. Die "Redefrequenz" der Weibchen ist etwas geringer als die des Männchens, nämlich 10.000-35.000 Hz.

Das Riechorgan besteht aus vielen Poren, die an Beinen und Armen sitzen. Der Riechsinn ist recht gut entwickelt und ist mit dem eines Spürhundes vergleichbar.

Die Stelzköpfe leben in Gruppen von 7-10 Tieren in einer Hierarchie. Das soziologische Verhalten ist überaus fortschrittlich, wenn man bedenkt, daß das Gruppenoberhaupt bestimmte Tiere mit entsprechenden Talenten in bestimmte Aufgabengebiete einteilt, wobei dieses Tier darin mit der Zeit eine gewisse Fertigkeit erlangt, so daß man fast von einer Art "Berufen" sprechen kann. Die Dreibeinigen Stelzköpfe verfügen auch über eine große Anzahl von selbstgefertigten Werkzeugen, um an diverse Mineralien zu gelangen.

Ein faszinierender Beweis ihrer Intelligenz ist auch, daß sie bei Dürre o.ä. sich primitive Unterschlupfe bauen, die man aber noch nicht Hütten nennen kann. Wenn sie diese dann mit der Zeit fester ausbauen und die Gruppe mit anschließt, kann für kurze Zeit eine Art "Siedlung" entstehen.

Das Gewicht beträgt 18 kg, das maximale Alter ca. 35 Jahre. Die Stelzköpfe bewegen sich recht langsam fort, außer in größter Gefahr, in der sie sich völlig verausgaben, um eventuell ins Wasser zu flüchten. Es lebt in Wäldern in der unteren Krautschicht von gemäßigten Zonen, wie z.B. im Norden Wasserlands, Sawjoteniens, Zettporkos, in den Wäldern um den Monosee in Hunza, auf der Insel Pfoff und in Äkkalam. Etwa funf Stunden am Tag verbringt er mit Schlaf, der nachgewiesenermaßen ausgeprägte Traumphasen aufweist. Die geschätzte Population beträgt 30.000 Exemplare.




Zum Entwurf:
Hier haben wir eines der neuesten Exemplare, erkennbar an der absolut spinnerten Idee, auf die mich mein Bruder gebracht hat: die Verwirklichung eines "dreizähligen" Tieres, also mit drei Gliedmaßen und einer dreifachen Symmetrie, so etwas gibt es nämlich meines Wissens nach auf der Erde nicht.
Ich finde es absolut genial, es ist eines meiner Lieblingstiere.


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