Das Pelikan-Einhorn ist ein höchst merkwürdiges Tier, dessen Zugehörigkeit zur Gruppe der Vögel zumindest in Frage gestellt werden kann. Es besitzt keinerlei Flügelansätze, aber ein Gefieder. Er steht auf zwei sehr dünnen, nackten, orangefarbenen Stelzbeinen, die in zwei Krallen enden, während an der Ferse ein dritter Sporn zu sehen ist. Das zwei Meter große Tier besitzt einen großen, pelikanartigen, orangenen Schnabel, mit dem das Pelikan-Einhorn auch auf eine ähnliche Weise wie der irdische Namensvetter seiner Beute, kleine bis mittelgroße Fische, nachstellt. Im Gegensatz zum Pelikan aber steht das Pelikan-Einhorn in etwa 50 cm tiefen Ufergewässsern und verhält sich völlig ruhig. Mit einem ruckartigen Vorschnellen des Kopfes schöpft er schließlich die Beute aus dem Wasser heraus.
Sein Gefieder ist an der Brust lebhaft rot gefärbt, es folgen ein schwarzer, ein weißer und wieder ein schwarzer Streifen, die an der Schläfe beginnen und bis zum Unterleib verlaufen. Der Rücken dagegen ist intensiv grün, das zum Kopf hin zu Gelb wird. Der Kopf selbst ist durch lange, gelbe Schopffedern geschmückt, die ähnlich wie bei einem Kakadu nach hinten abstehen. Der Kamm ist meist in 8-9 spitz zulaufenden Federfetzen ausgebildet, der unterste und drittunterste jedoch ist stets schwarz als Ausläufer des schwarzen Augenbandes, daß von der Schnabelspitze ausgeht und sich seitlich am Kopf entlangzieht.
Die Stirn krönt ein lilafarbenes, gewundenes Horn, das bis zu 50 cm lang werden kann.
Zum Schwanz hin werden die grünen Federn immer spärlicher, darunter kommt eine ebenfalls hellgrüne Haut zum Vorschein, die den zum Boden reichenden muskulösen Wulst bedeckt. Der etwa 1,5 m lange Schwanzwulst hat einen Durchmesser von ca. 20 cm und ist am Ende mit dicken, schwarzen Stacheln bedeckt.
Das Pelikan-Einhorn ist flugunfähig und kann auch nicht sehr schnell laufen, da der Schwanz immer auf dem Boden aufliegt. Doch eventuellen Feinden begegnet es sehr effektiv mit dem Horn und den stachelbesetzten Krallen, indem sie sich auf den Schwanz stützt und sich aufbäumt, wie man es auch von Känguruhs kennt.
Das Pelikan-Einhorn legt einmal im Jahr nach einer Tragzeit von 4 Wochen 1-2 Eier, die einen Durchmesser von 30 cm und eine blaßbraune Färbung haben, die grüne Schattenzeichnung zur Tarnung aufweisen. Die Eier werden in Sand- und Kiesmulden, etwas entfernt vom Meeresufer, zwischen dichtem Gebüsch gelegt. Während der Brut, die allein durch die intensive Sonne geschieht (das Muttertier "brütet" nur nachts, tagsüber bewacht sie das Gelege aufrecht stehend), ist die Mutter alleinverantwortlich für das Gelege und schläft während der gesamten Zeit bis zum Ausschlüpfen nicht.
Die Jungen brechen die harte Schale mithilfe ihres bereits einen Zentimenter hervorstehenden Stirnhornes auf und sind bereits wenige Minuten nach dem Schlüpfen fähig, umherzulaufen. Während der Brut und der Aufzucht versorgt das männliche Tier die Mutter und später auch die Jungen mit Nahrung.
Die Geschlechtsreife erreichen die Pelikan-Einhörner mit zwei Jahren.
Pelikan-Einhörner werden recht alt, in Gefangenschaft lebende Tiere erreichten ein Alter von 50 Jahren. Sie sind ausschließlich in heißen Regionen verbreitet und sind vor allem an flacheren Meeresküsten zu finden. Verbreitung: Eglisamba (vor allem in den weniger besiedelten Gegenden im Osten der Insel), Jhunjhunu (hier findet sich der Großteil der Population, ca. 20.000 Tiere), Nokulta (nur noch auf den Inseln Koua und Lauon, ansonsten wurde da Tier von der zunehmenden Besiedelung verdrängt bzw. deren Lebensraum besiedelt.) und Viltonesien (hier vor allem im Süden). Die Gesamtpopulation wird auf ca. 40.000 Tiere geschätzt. Auf Quastus kommt außerdem das seltene doppelschwänzige Pelikan-Einhorn vor, und zwar als Süßwasserform entlang des Flußlaufes des Tuk. Der Hauptteil der dortigen Population findet man in geschützten Reservaten am See Equat. Es gibt noch etwa 300 doppelschwänzige Pelikan-Einhörner, die etwas kleiner als die an Meeresküsten lebenden Vettern, doch ihre Anzahl ist im Steigen begriffen, vor allem auch dank der zunehmenden Akzeptanz und der Anpassung der sonst sehr scheuen Tiere an die dortige Zivilisation.