Die Plumpechse


Die Plumpechse


Sie trägt ihren Namen zu Recht. Nach dem Schlüpfen aus dem Gelege aus durchschnittlich fünf Eiern sind die Echsen noch verhältnismäßig schlank und wiegen ein halbes Kilogramm. Bis zum nahen Gewässer laufen sie noch, dort bleiben sie aber erst mal eine Weile. Die Schnelligkeit ihrer Bewegungen könnte man durchaus mit denen der irdischen Faultiere vergleichen. Sie graben sich zuerst in den seichten, mit Schilf bewachsenen Uferschlamm ein, bis nur noch die Augen herausschauen. Dann warten sie auf Nahrung. Sie fressen so ziemlich alles. Die einzigen schnellen Bewegungen sind die, wenn sie nach einer unvorsichtigen Ente oder einem Frosch schnappen oder wenn sie ihrerseits angegriffen werden. Dann rollen sie sich blitzschnell zu einer Kugel zusammen, bei der nur die Rückenpanzerung nach außen zeigt.

Mit den Jahren wird die Plumpechse immer fetter. Die Grüntöne auf dem Körper verändern sich allmählich: die Beine werden immer heller. Ein interessantes Merkmal zur Altersbestimmung der Tiere bildet sich auf der langen Krokodilschnauze der Plumpechse: es bilden sich dort ca. alle drei Monate eine zusätzliche, dunkelgrüne Warze. Darauf ließ sich bei einem alten, erlegten Exemplar ein Alter von über 70 Jahren nachweisen.

Die Augen der Echse sind dunkelgelb. Die Plumpechse wird bis zu drei Meter lang und über 300 kg schwer. Die beiden oberen Eckzähne ragen aus dem Maul heraus. Die Fortbewegung entspricht vor allem im fortgeschrittenen Alter eher einem Vorwärtsschieben des Körpers, da die Beine nicht mehr die Kraft haben, den Körper emporzuheben. Ein kurzer, dünner werdender Stummelschwanz weißt diesselben Panzerringe auf wie der ganze Körper, nur der Kopf ist ungeschützt.

Die Plumpechse bleibt oft ein Leben lang einem Ort treu, sie lebt vor allem an sumpfberandeten, klaren, tierreichen Seen in Rastonia und Quull.

Die Paarung geschieht unter Wasser. Die sonst völlig isoliert voneinander lebenden Geschlechter kommen zu diesem Zweck nur kurz zusammen und trennen sich danach auch gleich wieder.

Das Weibchen legt die Eier an sandigen Ufergegenden und gräbt zu diesem Zweck ein etwa einen Meter tiefes Loch, wo sie die Eier vergräbt. Dies geschieht aber in der Regeln nicht am Heimatort der Sumpfechse, sie beginnt ein bis zwei Wochen vorher eine mühsame Wanderung, oft auch über Land zu anderen Seen, die sie offenbar durch einen inneren Instinkt wittert. Nach ca. 4 Wochen graben die jungen Echsen sich aus dem Sand und machen sich auf zum Wasser. Diese für das Muttertier anstrengende Aktion geschieht nur alle 2-3 Jahre. Nach der Eiablage kehrt das Tier zu dem Heimatsee zurück.

Man schätzt die Population auf ca. 70.000 Tiere.




Zum Entwurf:
Die Zeichnung entstand ziemlich zwischen Tür und Angel in einer Gaststätte, als mir langweilig wurde und meiner Begleitung ein Beispiel dafür zeigen wollte, was für Tiere ich denn so zeichne. Die ganzen Ideen für Verhalten usw. kamen erst viel später.


[Dieses Fenster wieder schliessen]