Der gewöhnliche Stachelhase ist ein 30-40 cm langer und 4-5 kg schwerer Insektenfresser. Er ist sehr wendig und scheu und deshalb selten zu beobachten. Der Kopf ist im Vergleich zum Körper relativ klein und hat das typische Insektenfressergebiß. Die Augen sind groß und bilden neben den Ohren die ausgeprägtesten Sinnesorgane. Der Stachelhase kann deshalb auch nachts sehen, dicke buschige Augenbrauenwülste verhindern das Einfallen von Sonnenlicht am Tag. Genauso gut entwickelt sind die langen, spitz zulaufenden Ohren, die sogar das Vibrieren von Insektenflügeln, wenn sie sich aufwärmen, wahrnehmen. Die Ohren sind zusätzlich auch sehr beweglich, der Stachelhase kann sie fast ganz um die eigene Achse drehen. Und in Bewegung sind die Ohren nahezu ständig.
Das eigentliche Erkennungsmerkmal sind die Stacheln, die, bis zu 10 cm lang und mit feinen Widerhäckchen versehen, den ganzen Rücken, der einen deutlichen Höcker aufweist, bis zu der Schwanzwurzel und auch die Flanken bedecken. Sie bilden den Verteidungsschutz des Stachelhasen. Bei drohender Gefahr stellen die Stacheln sich auf, dadurch wirkt das Tier zunächst einmal größer. Sollte der Feind nicht abgeschreckt sein, wendet sich der Stachelhase dem Angreifer zu und hält Kopf und Schultern dicht am Boden. Dabei rasselt er mit den Stacheln. Zeigt diese Drohung noch keine Wirkung, schüttelt er seinen Rücken heftig und entspannt dabei die Rückenhaut, die normalerweise die Stacheln festhalten, wodurch einzelne Stacheln sich lösen und wie kleine Speere den Feind attackieren. Die Stacheln enthalten eine Substanz, die leicht lähmend wirkt, dennoch große Schmerzen verursacht und die Heilung verhindert. Getroffene Tiere plagen sich oft wochenlang mit den Stacheln, bevor sie sie loswerden. Manchmal kann eine dadurch hervorgerufene Entzündung auch den Tod des Tieres herbeiführen.
Die Beine sind stark und gut zum Laufen geeignet, die breiten Füße bieten dem Tier in der alpinen Zone, in der er lebt, sicheren Halt. Zusätzlich verfügt er über einen langen Schwanz, der in einer dunklen Quaste endet.
Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus den alpinen Bodeninsekten, vor allem völkerbildende ameisenähnliche Arten, die teils unterirdisch, teils über der Erde ihre Nester bauen. Außerdem ernährt sich der Stachelhase auch von Früchten und Beeren und seltener Aas, wenn er welches findet.
Über die Aufzucht weiß man so gut wie nichts. Die 2-3 Jungen sind bei der Geburt nackt und blind, das Fell bekommen sie erst später, und die Stacheln beginnen sich erst nach einem Jahr zu entwickeln. Solange bleiben die Jungen bei dem Vatertier, das in diesem faszinierenden Beispiel die Aufzucht alleine übernimmt. Das Weibchen lebt ansonsten einzelgängerisch.
Vorkommen sind vor allem in Zettporko und Sawjotenien. Man schätzt die Popultion auf ca. 200-300.000 Tiere.