Der Springwurm


Der Springwurm


Der Springwurm ist ein sonderbares Tier, das vielleicht am ehesten den Reptilien zuzuordnen wäre. Es hat einen 1,30 m langen, wurmartigen Hals mit 18 Halswirbeln, extrem vielen Muskeln und einem kleinen Kopf, der auch nur ein kleines Gehirn beinhaltet. Die starren, dunkelroten Augen haben keine Lider, sie werden durch eine limpide Gelatineschicht, die den ganzen Augapfel umhüllt, feucht gehalten, indem diese Schicht von Muskelsträngen im Kopfinnern beständig vor- und zurückbewegt wird. In der Augenhöhle befindet sich eine Sekretdrüse, die die Gelatineschicht anfeuchtet. Der kleine Mund ist übersät mit winzigen spitzen Zähnen, wobei der Biß sehr schmerzhaft und leicht giftig ist. Der Körper selbst ist relativ klein und kugelförmig und hat einen Durchmesser von ca. 30-40 cm, ein ca 50 cm langer, äußerst stabiler und muskulöser Schwanz mit demselben Durchmesser wie der Hals stützt den Körper nach hinten hin ab. Am Körper sitzen zwei riesige Sprungbeine mit gewaltigen Wadenmuskeln und extrem langen Füßen, die vier Zehen mit spitzen Krallen besitzen. Der vierte Zeh, der an der Fußaußenseite anhängt, ist halb verkümmert und hat keine Funktion. Die Schienbeinlänge beträgt 40-50 cm, der Oberschenkelumfang enorme 70 cm! Die Dicke des Halses beträgt ca. 12-13 cm, die Gesamthöhe bei voll aufgerichtetem Kopf, aber auf dem Boden aufliegenden Körper ca. 1,60 m. Die Haut ist ca. 5 cm dick und weist überall bis auf den Beinen und Füßen tiefe Risse und Runzeln auf, was dem Tier ein sehr urtümliches Aussehen gibt.

Der Springwurm bewegt sich meist springend und hüpfend fort, der Bewegungsablauf erinnert stark an Känguruhe. Er erreicht dabei eine Geschwindigkeit von 35 km/h und Sprungweiten von bis zu 3 Metern!

Der Springwurm lebt in Steppen und Halbwüsten, wo es sich hauptsächlich von Kakteen und anderen Sukkulenten-Pflanzen ernährt. Der Springwurm tötet und frißt aber auch fleischliche Nahrung in Form von Mäusen bis hin zu größeren Tieren, wobei es sich zuerst auf den Schwanz sützt und mit den gewaltigen Pranken zuschlägt, um dann das betäubte oder verletzte Tier mit einem Biß zu lähmen. Die dicke Haut ist so zäh und ledrig, daß die meisten Räuber Mühe haben, sie überhaupt zu durchbeißen. Zusätzlich dazu ist das Fleisch für die meisten Tiere ungenießbar, so daß sogar Aasfresser das Fleisch toter Springwürmer verschmähen. Dadurch hat der Springwurm so gut wie keine natürlichen Feinde.

Fleisch zerschneidet er förmlich mit seinem scharfen, sägezahnartigen Gebiß.

Er wird bis zu 70 Jahre alt und 120 kg schwer.

Es kommt oft vor, daß sich der Springwurm an Oasen und Flußläufen aufhält, wo er eine erstaunliche Eigenart entwickelt, die er in den Steppen überhaupt nicht ausleben kann: er steht am Ufer oder auch im Wasser (er ist auch in der Lage, zu schwimmen, wenn auch nicht sehr elegant) und streckt seinen Kopf ins Wasser. Er ist in der Lage, bis zu 8 Minuten unter Wasser zu verharren. Nach einigen Minuten regungslosem Warten fängt er mit dann weiten Halsschleifen Fische und andere Tiere, die nicht schnell genug fliehen können.

Er ist sehr scheu, dank seiner Tarnfärbung, einem schmutzigen Grau-Braun-Grün-Gemisch ist er auch sehr unauffällig, er meidet jeden menschlichen Kontakt und konnte bis jetzt noch nicht in Gefangenschaft gehalten werden, da die Tiere nach 1-2 Wochen immer eingegangen sind.

Auch ist es ohnehin schwierig, das Tier zu fangen, da es sehr wehrhaft ist. Betäubungsspritzen durchdringen die harte Haut nicht. Die einzige verletzliche Stelle des Körpers, das Gesicht, kann der Springwurm in eine Hautfalte am Hals zurückziehen, so daß nur noch das gefährliche Gebiß herausschaut.

Wegen des versteckten Verhaltens weiß man nicht sehr viel über die Fortpflanzung. Die Geschlechtsreife wird vermutlich mit ca. 10 Monaten erreicht. Die Paarung wurde noch nie beobachtet. Nach einer Tragzeit von 80-85 Tagen legt das Weibchen dreimal im Jahr 20-25 Eier, die das Weibchen mit Pflanzenmaterial zudeckt, so daß die Eier allein durch die Sonne ausgebrütet werden. Die Jungen schlüpfen nach etwa zwei Wochen und sind von Anfang an auf sich alleine gestellt. Diese Phase bis zu einem Alter von 1-2 Jahren, wenn sie ihre endgültige Größe erreichen, wenn auch nicht die Haut die Festigkeit der älteren Tiere erreicht hat, ist die verletzlichste Zeit im Leben des Springwurms, was auch die hohe Anzahl von Eiern erklärt. Von den 20 Jungen überleben meist nur 1-2 diese Zeit des Erwachsenwerdens.

Der Springwurm lebt in den südlichen Steppengebieten Sawjoteniens, Uuh-Las' und auf den Inseln Quastus, Nokulta und Jhujhunu, dort allerdings nur auf der Nebeninsel Justlahuaco. Ehemals auch in Butanien heimisch, wurde es dort durch die verstärkte Besiedelung und die Landwirtschaft vertrieben. Es gibt noch etwa 100.000 von ihnen.




Zum Entwurf:
Obwohl es ein etwas bereits älterer Entwurf ist, finde ich das Tier nach wie vor genial.


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