Das You ok youl, Stützbein-Kugeltier


You ok youl, Stützbein-Kugeltier


Ein etwa 20 cm durchmessendes, sich durch Teilung fortpflanzende Tier. In der zoologisch isoliert stehenden Klasse und Ordnung der Kugeltiere gibt zwei Familien mit je einer Gattung: die Stützbein-Kugelntiere und die Breitbein-Kugeltiere, die jeweils nur durch eine Art vertreten sind. Der äußerliche Unterschied der beiden Arten besteht darin, daß das Breitbein-Kugeltier statt mehreren Stützbeinen einen breiten Klumpfuß besitzt, die sonstige Anatomie ist weitestgehend gleich.

You ok youl, Stützbein-Kugeltier

Diese Abbildung des Inneren eines You ok youls ist nur stilisiert und darf nicht zu genau genommen werden.
Farbig gekennzeichnet sind das Hirn (gelb), der Verdauungstrakt (rot), die Lunge und die Atenmwege (blau) und das "Klopforgan" (grün).
Oben sieht man das eingezogene Sehorgan, rechts daneben der zusammengefaltete "Hörarm", von dem nur die Antenne herausragt.
Links neben dem "Klöppel" sieht man die schwere Verdickung, die zum Rollen verhilft.
Die "Beine" (aufgerollt wie der "Hörarm") sind der Übersichtlichkeit wegen nicht eingezeichnet, ebenso die übrigen Organe usw.

Das Stützbein-Kugeltier verfügt über 4-5 zufällig verteilte "Füße", die aber alle an der unteren Kugelhälfte angeordnet sind. Diese Füße sind in ihrer Höhe variabel, sie ragen durch Öffnungen in der harten Kugel, die mit einer äußerst elastischen Haut überzogen sind. Ist ein Fuß eingezogen, sieht man die entsprechende Stelle an der Kugeloberfläche nicht mehr. Die Füße sind am Ende verdickt und klumpenförmig verformbar. Zur Fortbewegung werden alle Organe in die Kugelhülle zurückgezogen, was in weniger als 0,5 Sekunden vollzogen werden kann. Die Forbewegung erfolgt dadurch, daß ein in der dicken Innenwand der Kugel eingeschlossener, sehr schwerer Gewebeklumpen verlagert wird, so daß der kugelförmige Körper schlicht davonrollt. Da dies fließend geschieht, d.h. der Klumpen wird rund herum an der Kugelinnenwand bewegt, entwickeln sich teilweise Geschwindigkeiten von bis zu 15 km/h, bei Breitbein-Kugeltieren sogar bis zu 20 km/h. Im Falle eines Angriffes durch ein Raubtier sind die Öffnungen auch mittels kleiner Knochenplatten völlig verschließbar.

Aufgrund der seltsamen Fortbewegungswiese ist es dem Kugeltier nicht möglich, größere Steigungen zu erklimmen. Darum bewegen sich diese Tiere auch immer auf ihren Wanderungen, bei denen sie ca. 30 km am Tag zurücklegen, rund um die steilen Berge der Kóra-Inseln, Höhenmeter können nur durch einen Serpentinengang überwunden werden. Doch stark abschüssiges Gelände meiden die Kugeltiere ohnehin, wenn sie dort auch die idealen Fluchtmöglichkeiten haben: Ihre harte Schale schützt das Kugeltier ausreichend, wenn es sich flüchtend einfach den Abhang hinunterstürzt.

In der oberen Halbkugel befinden sich zunächst ein ca. 26-30 cm langer Tentakelarm, der in einer verzweigten Antenne endet. Er dient zum Hören von Frequenzen von 15 bis 40 kHz. Außerdem sitzt an der Spitze der Kugel ein zweigeteiltes Sehorgan. Zuunterst ein 2,5 cm dickes Rundum-Auge, darauf aufgesetzt ein kleineres Sehorgan, daß senkrecht nach oben gerichtet ist.

Die Verständigung untereinander erfolgt durch Klopfsignale an einer bestimmten Stelle der Innenwand, die nicht mit der dicken Gleitschicht bedeckt ist. Dort befindet sich eine Art Klöppel, der nicht nur verschiedene Rhythmen, sondern auch verschiedene Tonarten erzeugen kann. Diese Körperstelle wird an Boden gelegt, so daß die Klopfsignale durch die Erde weitergeleitet werden und von den hochsensiblen Füßen anderer Kugeltiere wahrgenommen werden. Die Signale können jedoch auch mit dem menschlichen Ohr wahrgenommen werden.

Ab dem Augenblick, in dem ein Tier durch Teilung entsteht, wird ständig an der knorpeligen Trennschicht gearbeitet, die genau in der Mitte der Kugel verläuft und sie in zwei Halbkugeln teilt. Diese Trennschicht ist etwa nach zwei Monaten vollzogen, anschließend bilden sich in der neuen, noch "leeren" Hälfte die Organe. Wenn diese fertiggestellt sind, was wiederrum nach zwei Monaten der Fall ist, fällt die Kugel auseinander. In den nächsten drei Stunden wölben sich die glatten Flächen der zwei Halbkugeln aus, dies ist die verletzbarste Phase der Kugeltiere. Die Trennschicht verknöchert dann binnen weniger Tage.

Im Schlafstadium sind alle Organe bis auf die Antenne eingezogen, die Farbe nimmt während des Schlafes die Bodenfärbung an.

Laufen kann das Kugeltier übrigens überhaupt nicht, die Beine dienen nur der Stabilisierung auf einem Fleck und der Verschaffung eines besseren Überblickes.

Bei Kugeltieren wird außerdem eine recht hohe Intelligenz beobachtet. Sie sind leicht zähmbar, werden schnell zutraulich und sind sehr verspielt.

Die Nahrungsaufnahme geschieht durch einen Rüssel an der Unterseite der Kugel. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzen, bei Gelegenheit auch Fallobst und auch kleine Insekten und andere Wirbellose. Die Atmung erfolgt ebenfalls durch den Rüssel, der vier getrennte Röhren beinhaltet: jeweils Ein- und Ausgang für Nahrung und Atmungsluft.

Ihre Heimat sind die Kóra-Inseln, nirgendwo anders sind diese Tiere zu finden. Sie leben auf weitflächigen Wiesenlandschaften und aufgelockerten Buschgeländen.

Ihr Gewicht beträgt etwa 5-7 kg, die Population wird auf ca. 7.000 geschätzt.




Zum Entwurf:
Das Kugeltier ist ebenfalls eines meiner neuesten Kreaturen, und ich finde es irgendwie niedlich.


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