Es handelt sich beim Seetiger um einen äußerst flinken und aggressiven Meeressäuger. Er erreicht eine Körperlänge von 2,30 m und ein Gewicht von 240kg. Sein kurzes borstenartiges Fell hat eine auffällige Zeichnung, die leicht bläuliche Körperoberseite ist überzogen von schwarzen, unregelmäßigen Streifen und Zacken, die sich um die Körperseite hinweg zum Bauch hinziehen, der einem hellroten Farbton hat.
Ähnlich der irdischen Meeressäuger wie Seelöwe oder Seehund verfügt der Seetiger über zwei zu Flossen veränderte Vorderextremitäten, die allerdings sehr lang und spitz zulaufen, die hinteren Extremitäten sind ebenfalls zu Flossen umgewandelt. Im Gegensatz zu den irdischen Beispielen verläßt der Seetiger das Wasser niemals, auch wenn er nach wie vor Luftatmer ist und über keine Möglichkeit verfügt, unter Wasser zu atmen.
Sein gedrungener Kopf, der sich nahtlos ohne einen erkennbaren Halsansatz an den Körper anschließt, ist geprägt von einem gewaltigen Maul, das mit einer großen Anzahl sehr scharfer Zähne versehen ist. Seiner Beute, wenn sie nicht mit einem Bissen verschluckt werden kann (der Seetiger jagt Großtiere wie auch kleine Fische, dazu später mehr), reißt er mit kurzem Kopfrucken ganze Fleischstücke aus dem Leib, die Zähne eignen sich beidermaßen zum sicheren Festhalten wie auch zum Zerteilen und Zerbeißen.
Über der kurzen Schnauze, die zwei kleine Riechöffnungen aufweist, beobachten zwei tiefschwarze Augen aufmerksam die Umgebung. Die Augen sind das Hauptsinnesorgan des Seetigers, während das Riechorgan weniger gut entwickelt ist.
Allerdings verfügt der Seetiger neben einem guten Gehör auch noch die Fähigkeit, Vibrationen des Wassers sehr feinfühlig wahrzunehmen, und spürt so auch Beute auf, die sich unter dem Bodenschlamm eingegraben hat.
Sein Beutespektrum umfasst sehr viele Tiere. Kleine Fische, Mollusken, Krebse oder ähnliches sind, die der Seetiger in sehr flinken Jagdmanövern erlegt, oder auch große Tiere wie den Großen Buntling oder gar den bis zu 20 m langen, friedlichen Nadelöhr-Walen, den Oolangs, die sich häufig nicht gegen seine agilen Attaken wehren können. Zu diesem Zweck kann der Seetiger sein Maul auch extrem weit aufreissen, damit er seine Zähne überhaupt in die großen Tiere schlagen kann.
Auch wenn sie nicht in sein normales Beuteschema gehören, so kann es durchaus zu Kämpfen zwischen Seetigern und den in küstennahen Gebieten lebenden Pfeil-Delphinen kommen, auch wenn diese ihm in Geschwindigkeit überlegen sind. Meist kommt es dann zu Auseinandersetzungen, wenn langsamere und hilflosere Jungtiere den Appetit des Seetigers anregen. Allerdings überlegt es sich der Seetiger hier zweimal, ob er einen Angriff wagen soll, da die sägezahnartige Rückenflosse des Pfeil-Delphins ihm ernsthaften Schaden zufügen können.
Doch natürliche Feinde hat der Seetiger eigentlich keine, er ist das Ende einer Nahrungskette. Er ist Einzelgänger, wird bis zu 20 Jahre alt und tut sich nur zur Paarungszeit kurzzeitig mit einem anderen Tier seiner Art zusammen. Seetiger werden in einem Alter von einem Jahr geschlechtsreif, ab diesem Zeitpunkt stoßen die Weibchen alle zwei Jahre (also jeweils mti einem Jahr "Babypause" dazwischen) zweimal im Jahr äußerst intensive Duftstoffe aus (das Geruchsempfinden ist nicht sonderlich ausgeprägt - Der Geruch ist oft auch über Wasser zu bemerken, und gerade bei inlandigem Wind sprechen die Bewohner der Uferstädte oft von "Seetiger-Wetter". Selbst eine Redensart ist daraus entstanden: benimmt sich ein Mensch bei seiner "Brautwerbung" so, daß sein Umfeld dabei unangenehm in Mitleidenschaft gezogen wird, so wird ihm vorgeworfen, er benähme sich wie ein Seetiger, was in diesem Fall wenig schmeichelhaft ist.
Die Männchen der Seetiger sucht daraufhin das Weibchen auf, und nach anfänglichem Imponiergehabe geht das Männchen in ein aggressiv anmutendes, etwa halbstündiges Liebesspiel über, sofern nicht ein anderes Männchen aufkreuzt und ihn herausfordert. Derartige Kämpfe sind meist auch nicht sehr lang, dafür aber sehr heftig und oft mit Verletzungen verbunden.
Nach dem Liebesspiel, bei dem die beiden Tiere sich des öfteren verbeissen, erfolgt die sehr kurze Paarung, anschließend geht das Männchen sofort wieder seiner Wege.
Das Weibchen hat eine Tragzeit von ca. 2 Monaten, dann kommt bereits ein voll ausgebildetes Junges zur Welt (selten Zwillinge), das schon ein Fell hat und schwimmen und tauchen kann. Die Mutter trägt das Junge zwar die ersten ein bis zwei Mal zur Wasseroberfläche empor, damit es dort Luft holen kann, danach ist das Junge bereits selbstständig dazu in der Lage.
Das Jungtier bleibt insgesamt ein Jahr bei der Mutter, bevor es diese verläßt. Da bereits nach 6 Monaten die nächste Brunftzeit beginnt, sind zwei Jungtiere bei der Mutter. Mit der Geburt des dritten Jungen geht das erste bzw. wird vertrieben. Nach der dritten Geburt setzt die Brunft des Weibchens ein Jahr lang aus, dann beginnt der normale Rhythmus wieder von neuem.
Während der Paarungszeit halten sich die Jungtiere zurück, oft verstecken sie sich vor dem Männchen.
Der Seetiger lebt in der Küstennähe Viltonesiens und Jhujhunus, und da oft auch nicht vor besiedeltem Gebiet zurückschreckt, kommt es jedes Jahr zu Angriffen auf Taucher, Surfer oder Schwimmer, die die unmittelbare Küstenzone verlassen und weiter hinausschwimmen. Auch Fischer bekommen es mitunter mit dem Seetiger zu tun, wenn dieser sich an ihren Netzen vergreift, um einfache Beute zu machen. Allerdings kommt es dabei auch häufig zu Todesfällen unter den Seetigern, die sich von Zeit zu Zeit in den Netzen verfangen und diese trotz ihrer großen Kräfte nicht mehr zerreissen können und dann ertrinken, wenn die Netze lange genug im Wasser verbleiben. Seetiger können allerdings bis zu einer Stunde tauchen.
Schlaf scheinen die Seetiger nicht zu benötigen, man nimmt an, daß ähnlich wie bei Delphinen sich die Hirnhälften getrennt ausruhen, während die andere Hälfte weiterhin wachsam bleibt. Allerdings geschieht dies in Ruhephasen an der Wasseroberfläche, wenn der Seetiger, nur die kurze Schnauze aus dem Wasser hebend, ruhig in irgendeiner Dünung vor sich hin dümpelt. Er kann aber von einer Sekunde auf die andere auf Störungen oder Beutetiere reagieren, die er auch ohne Augen durch die Vibrationen des Wassers wahrnimmt.